Jeschmuda Komst – Schmorkohl

Herbstzeit ist Kohlzeit, und ich liebe dieses Gemüse. Heute widme ich mich mal wieder einem Gericht meiner Kindheit. Dieses möglicherweise aus der russischen Küche stammende Gericht ist aus der plattdeutschen / ploutdietschen Küche nicht wegzudenken: ob nun als Hauptgericht (es gehört regulär Fleisch hinein) oder als Füllung für Prschti (gebackene oder frittierte Taschen aus Hefeteig).
Das Gericht eignet sich gut zum Aufwärmen, deswegen bereite ich immer gleich eine größere Menge zu. Ich nehme mir dann meist etwas mit zur Arbeit und friere auch mal einige Portionen ein.

Zutaten (für 6-8 Portionen):
500 g Schmorfleisch (z.B. Rinderschulter)
1 Weißkohl (1-1,5 kg)
1-2 Karotten
2-3 Zwiebeln
Fett zum Anbraten (z.B. Butterschmalz)
2-3 EL Tomatenmark (ersatzweise 400-500 g Tomatenpolpo oder -passata)
2 Lorbeerblätter
Salz
schwarzer Pfeffer
scharfes Paprikapulver

Zubereitung:
Das Fleisch in mundgerechte Stücke schneiden. Die Zwiebeln in Streifen und die Karotten in Stifte schneiden. In einem großen Topf mit schwerem Boden das Butterschmalz stark erhitzen, die Fleischwürfel hinzufügen und von allen Seiten scharf anbraten. Zwiebeln und Karotten hinzufügen und unter Rühren kurz mitbraten bis beides etwas Farbe annimmt. Mit ein wenig Wasser ablöschen und den Bratensatz lösen. Salz, Pfeffer, Paprikapulver und Lorbeerblätter hinzufügen und auf kleiner Flamme etwa 30 Minuten leise schmoren lassen. In der Zwischenzeit den Kohl in Streifen schneiden oder hobeln. Die Kohlstreifen in den Topf geben und auf mittlerer Flamme unter gelegentlichem Rühren so lange garen, bis der Kohl kaum noch bisfest ist (dauert je nach Sorte 15-45 Minuten). Nun das Tomatenmark o. ä. hinzugeben, gut durchrühren und auf leiser Flamme so lange schmoren lassen, bis das Fleisch gar ist (ca. 1 Stunde). Gegebenfalls nochmals abschmecken und z.B. mit Kartoffelbrei oder Bratkartoffeln servieren.