Vor einigen Monaten erinnerte ich mich mal wieder an Beerenpfannkuchen, die uns eine Tante bei unserem Besuch in Südsibirien zubereitete. Es ist ein doppelter, verschlossener Pfannkuchen mit dazwischen befindlicher Füllung. Sonst werden Pfannkuchen ja entweder nach dem Backen gefüllt (und zum Teil überbacken) oder es wird etwas zusätzlich mit in den Teig gegeben.
Ich weiß nicht mehr mit welchen Beeren Tante Katharina an dem betreffenden Tag ihre Pfannkuchen füllte, möglicherweise waren es Johannisbeeren. Ich erinnere mich dunkel, dass ich damals als Teenager Versuche unternahm, sie zu Hause nachzubacken und das irgendetwas dabei nicht klappte. Diesen Sommer wurde die Erinnerung wieder wach. Als die Blaubeersaison in vollem Gange war, startete ich nach sehr langer Zeit einen erneuten Versuch. Das Ergebnis hat nicht nur mich selbst positiv überrascht, auch mein Dauerversuchskaninchen war sofort Feuer und Flamme. Ein zwischenzeitlich unternommener Versuch mit frischen Himbeeren stellte sich als sehr sauer heraus. Nachdem die Blaubeersaison vorbei zu sein scheint, habe ich heute den ersten Versuch mit Tiefkühlbeeren unternommen (es waren Heidelbeeren). Da das auch wieder sehr gut gelungen ist, muss ich das Rezept nun festhalten. Es können sicherlich nach eigenem Geschmack auch andere Beeren als Füllung verwendet werden.
Vorher aber noch einige Worte zum Teig. Verwendet wird der von mir bereits gepostete Pannkuke-Teig und es sollte zumindest eine 2-Personen-Menge vorgehalten werden: es muss zunächst ein einfacher Pfannkuchen gebacken werden, um die Pfanne vorzubereiten. Am Schluss sollte lieber noch Teig für weitere einfache Pfannkuchen übrig sein, als zu wenig um den letzten gefüllten Pfannkuchen abzudichten. Ich verwende für diesen Teig normalerweise möglichst feines weißes Mehl, z. B. das italienische Tipo 00, habe heute aber – in Ermangelung von Alternativen im Vorratsschrank – auch mit 1050er Weizenmehl gute Ergebnisse erzielt.
Zutaten (für 2 gefüllte und einige leere Pfannkuchen):
2 Eier
2 Suppenkellen Mehl (~170 g)
300-400 ml Milch
1 Prise Salz
1 Schuss geschmacksneutrales Öl
frische oder tiefgekühlte Beeren
Zucker, Agavendicksaft oder Ahornsirup
Zubereitung:
Für den Teig die Eier, das Mehl, das Salz, das Öl und zunächst etwa 150 ml Milch mit einem Schneebesen zu einem Teig verrühren. Dann nach und nach mehr Milch hinzugeben bis die gewünschte Konsistenz erreicht wird (etwa wie Trinkkefir). Durch das Zugeben von zunächst nur einem Teil der Milch lassen sich Teigklümpchen besser vermeiden.
Eine beschichtete Pfanne mittelhoch erhitzen, mit Öl einreiben und einen einfachen Testpfannkuchen backen. Wenn er gut gelungen ist, geht es weiter, ansonsten Teig verändern oder Hitze regulieren. Nun eine Suppenkelle Teig in die vorbereitete Pfanne geben, nur auf einer Seite backen und auf einen Teller legen.
Eine weitere Suppenkelle Teig in die Pfanne geben, auf einer Seite backen, wenden. Die nächsten Schritte sollten möglichst schnell erfolgen:
Beeren (wenn tiefgekühlte verwendet werden, diese nicht auftauen) auf den Pfannkuchen in der Pfanne geben, dabei darauf achten,
dass sie nur eine Schicht bilden, den Rand freilassen. Den halbgebackenen Pfannkuchen vom Teller mit der garen Seite auf die Beeren geben.
An den Rand rundherhum weiteren Teig geben, so dass die Ränder der Pfannkuchen damit gut verbunden sind.
Dieser Teig sollte gestockt sein, bis die Unterseite des unteren Pfannkuchens gebräunt ist. Danach alles vorsichtig wenden (dieser Pfannkuchen ist eher nicht für ein Luftsalto geeignet) und fertigbraten. Auf einen Teller geben, mit dem Süßungsmittel der eigenen Wahl und in gewünschter Menge bestreuen oder begießen und genießen.
Der Teig hält sich, wenn er gut abgedeckt in den Kühlschrank gegeben wird, auch gut einen Tag. Je nach Mehlsorte wird sich die Farbe u.U. etwas unappetitlich Richtung grau begeben, was dem Geschmack jedoch nicht schadet.

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