Krautsalat

Ja, ich gebe zu, ich mag Kohl. Ich muss allerdings gestehen, dass der Umzug nach Deutschland dieser Liebe zunächst einen Dämpfer verpasst hatte. Kohl war hier zwar das ganze Jahr über in gleich bleibender Qualität frisch verfügbar, gleichzeitig war das aber nicht der gewohnte Weißkohl. Der deutsche Standardkohl ist leider hart, dickblättrig und geschmacksarm. Er bedeutet somit deutlich mehr Arbeit: schwieriger zu schneiden, einzelne Blätter lassen sich kaum lösen und die Kochzeit ist ultralang. Am Ende hat er aber noch nicht mal genug Geschmack. Ich freue mich, dass die Zeiten sich geändert haben und andere Weißkohlarten verfügbar sind. Es gibt kein einziges Kohlgericht, für das ich den deutschen Standardkohl empfehlen würde.
Für Dinge wie diesen Krautsalat empfehle ich den zarten und wohlschmeckenden Spitzkohl.
Diesen Salat habe ich letztens „erfunden“. In Anführungszeichen, weil ich damit nicht das Rad neu erfunden habe und weil das Rezept so super einfach ist. Ich hatte allerdings noch nie vorher einen Krautsalat gemacht und dieser schwebte plötzlich und unerwartet ohne irgendwelche gelesenen fremden Rezepte einfach vor meinem geistigen Auge.
In den letzten Wochen ist er unser ständiger Begleiter geworden als frische Vitaminbeigabe zu allen möglichen Mahlzeiten. Am Freitag haben wir ihn zum Beispiel zu Raclette gereicht – er passte hervorragend.
Das Gute an diesem Salat ist, dass er super schnell zu machen ist und sowohl sofort gegessen werden kann als auch am nächsten Tag noch. Die Mengen, die ich angebe, sind nicht in Stein gemeißelt und lassen sich gut nach eigenem Geschmack und Laune abwandeln.

Zutaten (für 3 Portionen):
300 g Weißkohl (am besten Spitzkohl)
130 g Karotten
5-10 g Salz
1 EL Essig (z. B. 5%iger Reisessig)
2 EL geschmacksneutrales Öl
1 Chili (optional)

Zubereitung:
Den Kohl und die Karotten in Streifen/Stifte schneiden und gut mit dem Salz durchkneten. Dieses bricht die Fasern des Kohls und der Karotten so, dass das Salz gut eindringt und der Salat unmittelbar einen etwas durchgezogenen Geschmack hat. Deswegen: nicht mit dem Löffel vorsichtig mischen, sondern wirklich mit der Hand gründlich kneten (wer Bedenken hat, kann dafür einen Handschuh anziehen).
Wenn eine Chili verwendet wird, diese in Streifen schneiden, mit dem Essig und dem Öl zu dem Salat geben und diesen gut durchmischen. Wer das Öl weglassen will: kann man machen, wenn das dazu gereichte Hauptgericht sehr fettig ist. Ganz ohne Fett kann der Körper die in Karotten befindlichen fettlöslichen Vitamine A und E nicht aufnehmen.
Entweder sofort servieren oder durchziehen lassen. Oder zum Teil gleich essen und den Rest in die Lunchbox geben.

guten Appetit!

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