Hotpot – asiatisches Brühenfondue – Feuertopf

Mal ehrlich: wer von Euch hat einen Fonduetopf zu Hause? Und wann wurde er zuletzt benutzt? So besonders häufig kann man weder Käse- noch Fleischfondue vertragen. Was ich heute vorstellen möchte, kennt Ihr, wenn Ihr noch nie in Asien wart evtl. noch nicht. Dort wird gerne ein Brühenfondue gegessen – auswärts, in geselliger Runde, mehrfach im Jahr und zwar zu jeder Jahreszeit. Es wird je nach Land mal als Hotpot, mal als Steamboat ins Englische übersetzt, mal wird es wie in Japan nicht übersetzt: ShabuShabu.
In deutschsprachigen Kochbüchern gibt es ab und zu Versuche, sich diesem Gericht/dieser Zubereitungsart zu nähern. Es wird dann gerne von Fondue chinoise, Fondue orientale oder Feuertopf gesprochen. So richtig treffend sind die Beschreibungen dabei allerdings nicht. Ich musste auch erst um die halbe Welt reisen, um zu verstehen, warum ich dieses Gericht immer wieder brauche.
Dieser Beitrag heute ist kein (exaktes) Rezept, sondern eher Vorschläge, die vor allem meine eigenen Vorlieben wiederspiegeln. Es gibt extra für dieses Gericht hergestellte Hotpot-Töpfe, die einen größeren Durchmesser haben, mit einem durchschnittlichen deutschen Fonduetopf kommen 2 von uns jedoch auch weitgehend klar.

Zutaten:

Brühe: Ich empfehle dringend, eine echte Brühe zu kochen. Ob nun aus Rinderknochen oder aus Hähnchenkarkassen, aus Fischkarkassen oder vegan aus Gemüse – dieses Gericht braucht eine gescheite Brühe. Sie kann auch gut Wochen im Voraus gekocht und am Tag der Verwendung lediglich aufgetaut werden. Wer eine gekörnte Brühe für die beste Brühe der Welt hält und nie jemals etwas anderes verwendet, kann es damit probieren. Allen anderen empfehle ich, im Vorfeld eine Brühe zu kochen und nach eigenem Geschmack mild zu würzen.

Fleisch: Hotpot kann zwar auch vegetarisch oder vegan genossen werden, für alle anderen ist Fleisch allerdings ein wirklicher Mittelpunkt des Gerichts. KEIN GEWÜRFELTES „FONDUEFLEISCH“! Hierfür braucht es Fleisch in hauchdünn geschnittenen Scheiben. Im Falle von Rind: lasst Euch vom Metzger beraten, was von dem verfügbaren Fleisch für dieses kurze Schwenken in Brühe am besten geeignet ist, z.B. ein gut abgehangenes Roastbeef. Ich war froh, dass mir das Fleisch direkt vom Metzger aufgeschnitten wurde, das bekommt man ohne Maschine zuhause nicht so dünn hin. Ansonsten, ob nun Lamm, Schwein oder Huhn verwendet werden soll: sucht Euch gute Stücke aus, und schneidet sie möglichst dünn.

Fisch und Meeresfrüchte: Bei Fisch empfiehlt es sich, Arten mit festem Fleisch zu verwenden, damit die Stücke nicht zerfallen. Bei Meeresfrüchten sind keine Grenzen gesetzt, alles was schmeckt, ist erlaubt. Auch Fishballs – kleine Bällchen aus Fischfleisch – werden gerne verwendet.

Pilze: Hier sind alle möglichen Sorten verwendbar, ob nun eine oder mehrere verschiedene gleichzeitig.

Gemüse: Meist wird zumindest eine Kohlart verwendet (z.B. Weiß- oder Chinakohl). Daneben auch gerne so Dinge wie Sprossen, in dicke Scheiben geschnittene Maiskolben und alles was einem sonst noch so einfällt.

Sonstiges: z. B. Schleifen aus Tofuhaut, Glas- oder sonstige Nudeln, Ei, Reis, Teigtaschen.

Saucenzutaten: z.B. Sojasauce(n), Tahin, Erdnussbutter, Chilisauce, Knoblauch, Frühlingszwiebeln, Schnittlauch, Limettensaft, sehr frisches Eigelb.

Zubereitung:


Die Zutaten auf Tellern anrichten (dabei rohen Fisch und rohes Fleisch auf jeweils einzelne Teller geben). Stäbchen, Löffeln und kleine Siebe eindecken (die „Fonduegabeln“ nützen hier wenig).
Die Brühe in einem Topf auf dem Herd aufkochen und abschmecken, dann in den Fonduetopf umfüllen. Jeder mischt sich eine oder mehrere Saucen.
Die Zutaten nach und nach in den Fonduetopf geben und – sobald sie gar sind – wieder „herausfangen“, das Rindfleisch dagegen nur kurz in der Brühe schwenken.

Danach entweder in eine Sauce tunken oder direkt verzehren. Wenn am Schluss noch Hunger übrig ist, kocht man dann ein Ei oder Nudeln in der Brühe, gibt unter Umständen auch den (vorher gekochten) Reis hinein, um den restlichen Hunger zu stillen. Wenn der Brühenpegel zwischendurch zu arg sinkt, sollte mit – so vorhanden – heißer Brühe oder kochendem Wasser aufgefüllt werden. Die verbliebene, sehr reichhaltige Brühe kann am Folgetag anderweitig verwendet werden.

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