Kürzlich stolperte ich bei Youtube über einen Beitrag, in dem die Zubereitung von весеннее чимчи (russisch für Frühlings-Chimchi) erklärt wurde. Es hat mit dem Kimchi aus Südkorea nicht viel zu tun, wird aber wohl von ethnischen Koreanern in der ehemaligen Sowjetunion gerne im Frühling zubereitet. Bei gezielter Suche danach bin ich auf mehrere Beiträge gestoßen, die sich zum Teil auch etwas unterscheiden. Da der daraufhin erfolgte erste Versuch Lust auf mehr machte, ging es dieses Wochenende wissenschaftlich weiter: wir haben 2 Varianten empirisch verglichen und für uns den Sieger erkoren. Auch die zweite Variante hat ihre Daseinsberechtigung, deswegen beschreibe ich sie mit.
Bezüglich der genannten Mengen: Menschen, die so etwas mögen, schaffen diese Portion zu zweit (oder allein) als Beilage zu einer einzigen Mahlzeit. Als eigenständige Mahlzeit oder Vorspeise ist dieses Gemüse weniger geeignet, aber sehr gut als Beilage zu herzhaftem, hochkalorischem, fettigem Essen: z. B. Grillgut, Plov, Bratkartoffeln.
Was die Zutaten betrifft: wer einzelne genannte Zutaten nicht mag, kann sie weglassen. Weitere Gewürze wie Koriandersamen und schwarzer Pfeffer können gut zusätzlich verwendet werden. Wer den frischen Koriander weglässt: es ist ok, aber bitte nicht versuchen mit Petersilie zu ersetzen, die passt hier eher nicht hinein.
Lange haltbar ist dieses Gemüse nicht, aber wenige Tage müsste es im Kühlschrank überleben (wenn denn was übrigbleibt).
– Variante I („trocken“, unser aktueller Sieger)
Zutaten:
1/2 Bund Radieschen
2 Einlegegurken
2 mittelgroße Tomaten
1 Karotte
1 Frühlingszwiebel
1 Zehe Knoblauch
1/2 Bund Dill
1/2 Bund Koriander
3 EL koreanische Chiliflocken (je nach Geschmack, ggf. auch durch 1 TL süßes Paprikapulver ersetzen)
1 EL Meersalz
Zubereitung:
Gemüse und Kräuter waschen, putzen und dann entsprechend schneiden: Radieschen in dünne Halbkreise, Gurken in etwas gröbere Stücke, die Karotte in dünne Stifte, die Tomaten würfeln. Die Frühlingszwiebel in 5 cm lange Abschnitte schneiden und dann längs aufschneiden (die weißen Anteile etwas feiner, die grünen Einteile höchstens einmalig). Den Knoblauch würfeln. Dill und Koriander von groben Stielen befreien und sehr grob hacken. Die Zutaten in eine Schüssel geben und gut miteinander vermischen, am besten mit der Hand – vor allem aufgrund der Chiliflocken ist das Tragen von Handschuhen sehr zu empfehlen. Nun etwas festdrücken, abdecken und über Nacht bei Zimmertemperatur durchziehen lassen (vor direkter Sonneneinstrahlung schützen). Vor dem Servieren gut durchrühren und in eine Schale umfüllen.
– Variante II (in Salzlake, aktuell 2. Platz)
Zutaten:
alles von Variante I außer die Tomaten
zusätzlich:
ca. 0,5 Liter abgekochtes und wieder abgekühltes Wasser
1-2 EL Zucker (kann weggelassen werden)
1-3 EL 5%iger Essig (kann weggelassen werden)
Zubereitung:
Zunächst das Gemüse (hier keine Tomaten) und die Kräuter wie in Variante I vorbereiten und zerkleinern, dann in einer Schüssel zunächst ohne Gewürze gut miteinander vermischen.
Das Salz im Wasser auflösen und je nach Belieben auch Zucker und Essig hinzufügen – die Videobloggerinnen haben beides jeweils hinzugefügt und gesagt, man könne es auch weglassen. Wir sind uns noch unschlüssig, ob und wie viel wir davon mögen. Es wurde auf jeden Fall immer empfohlen, diese Lake abzuschmecken, sie sollte einen süß-sauren Charakter aufweisen. Nun die Chiliflocken unter die Gemüse-Kräutermischung rühren und anschließend mit der Lake übergießen. Die Flüssigkeit sollte die festen Bestandteile knapp bedecken. Mindestens über Nacht bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Zum Servieren aus der Schüssel in eine Schale geben (dabei den Großteil der Lake verwerfen, anderweitig verwenden oder trinken).

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