Gözleme mit Spinat-Feta-Füllung

Andere Städte haben Viertel, die Chinatown, Little France oder Petit Venice genannt werden. Hamburg hat ein Portugiesenviertel. Wir haben Little Istanbul. Somit stellt sich aber die Frage, warum in aller Welt ich das Bedürfnis verspürte, Gözleme selber zu machen. Nicht immer, wenn ich Gözleme will, sind welche zu finden. Manchmal ist auch einfach die Sorte, die ich gerade gerne hätte, ausverkauft. Auch schmeckt die gleiche Füllung je nach Tag sehr verschieden. Auf dem Markt gibt es gerade jungen/zarten Biospinat aus der Umgebung. Und der hat mich dazu animiert, dieses Rezept zu entwickeln.
Was den Teig betrifft, habe ich sehr viele sehr verschiedene Rezepte gesehen. Die meisten haben lange Zutatenlisten und verlangten erstaunlicherweise auch nach – zum Teil beträchtlichen Mengen – Hefe. Das verwunderte mich sehr, denn die Gözleme, die ich so gerne esse, sind bestimmt ohne Hefe zubereitet. Deswegen hielt ich mich an das absolut simple Rezept von Musa Dagdeviren aus seinem The Turkish Cookbook, ein ähnliches Rezept wurde auch in einem von mir besuchten hiesigen Kochkurs verwendet.
Was die Füllung betrifft, habe ich kein fremdes Rezept gefunden, dass mir zusagte, also machte ich eine eigene Mischung. Die hat nicht nur mich, sondern auch mein Dauerversuchskaninchen auf Anhieb überzeugt. Deswegen erblickt es nun schriftlich das Licht der Welt.
Übrigens kann die heutige Füllung – sollte etwas davon übrigbleiben – als Salat serviert/genossen werden.

Zutaten (für 4 Gözleme):
200 g 550er Mehl (+ ca. 100 g zum Ausrollen)
300 g frischer junger Spinat
35 g Zwiebel (etwa eine halbe mittelgroße)
150 g Feta (am besten echter griechischer)
25 g Butter
50 g kaltgepresstes Olivenöl
ca. 50 g hocherhitzbares Öl (z.B. Erdnussöl)
schwarzer Pfeffer
süßes Paprikapulver
Salz

Zubereitung:
Im Vorfeld den Spinat gut waschen, putzen und gründlich abtropfen lassen. Für den Teig 200 g Mehl mit 1/4 TL Salz und 130 ml/g Wasser (am besten gefiltertes Wasser mit Zimmertemperatur) in eine Schüssel geben und zunächst mit einem Löffel verrühren, dann etwa 5 Minuten lang kneten. Der Teig wird sehr weich und minimal klebrig sein (etwa wie Klebezettel). Am besten den Teig bereits jetzt in 4 etwa gleich große Portionen teilen, zu Bällchen formen, abdecken und mindestens 20 Minuten ruhen lassen.


In der Zwischenzeit die Zwiebel fein würfeln und mit der Butter in einer kleinen Pfanne auf kleiner bis mittlerer Flamme anschwitzen bis die Würfel glasig werden. Den Spinat in Streifen schneiden und in eine große Schüssel geben (oder einen großen Topf). Den Feta mit den Händen fein zerreiben und zum Spinat geben. Die zwischenzeitlich etwas abgekühlten Zwiebeln mitsamt der Butter zum Spinat geben.


Olivenöl, etwas schwarzen Pfeffer, süßes Paprikapulver und evtl. etwas Salz dazugeben (je nach Salzgehalt des Feta möglicherweise auch nicht). Nun am besten mit den Händen vorsichtig vermischen, ohne dabei den Spinat zu zerdrücken. Ziel ist eine gute Durchmischung aber ohne Saftaustritt – die Füllung sollte weiterhin trocken bleiben.
Eine der Teigkugeln unter Zuhilfenahme von Mehl so dünn wie möglich ausrollen (Musa Dagdeviren verlangt einen Kreis von 40 cm, ich war mit meinen ca. 30 cm bereits sehr zufrieden). Die Pfanne am besten in der Zwischenzeit bereits gut durchwärmen (bei mir hat sich die Herdeinstellung 7.0 von 9.5 als gut herausgestellt). Die Gözleme erst füllen, wenn die Pfanne warm genug ist. Falls der ausgerollte Teig etwas liegen bleiben muss, überprüfen dass er nicht an der Unterlage festklebt. Etwa einen Viertel der Füllung auf den Teigfladen geben und ihn von allen vier Seiten etwas überlappend einschlagen. Dabei alles zusammen etwas festdrücken.


Etwas Öl in der Pfanne verteilen, damit sie gut benetzt ist. Gözleme hineingeben und etwa 3-5 Minuten braten.


Dann die Oberfläche mit etwas Öl bestreichen, wenden und weitere 3-5 Minuten braten. In der Zwischenzeit den nächsten Teigfladen ausrollen.


Die fertige Gözleme auf einen Teller geben und abdecken. Die nächste füllen und braten. Die fertigen Gözleme können gut gestapelt werden. Das Abdecken erfüllt gleichzeitig zwei Aufgaben: sie bleiben besser warm und die Seite mit den vielen Teigschichten weicht etwas auf (sie kann direkt nach dem Braten etwas hart wirken). Übriggebliebenes kann auch kalt gegessen werden, falls wirklich etwas übrigbleibt.

guten Appetit!

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