Sesamcracker mit Sauerteig

Seit meinen ersten Sauerteigversuchen vor etwa zehn Jahren geht es mir gegen den Strich, dass ich (sofern ich meine Küche nicht in eine Auftrags-Backstube verwandeln will) ständig Sauerteiganteile „verwerfen“ soll. Im Klartext: ich soll immer nur einen kleinen Anteil weiterverwenden und den Rest entsorgen. Das ist zwar keine Lebensmittelverschwendung im großen Stil, hat für mich dennoch einen schalen Beigeschmack. Dass ich Sauerteig auch als „Gewürz“ verwenden kann – also als reinen Geschmacksträger, nicht als Backtriebmittel – ist mir erst kürzlich bewusst geworden. Und dann bin ich über das Cracker-Rezept von Sam’s Kitchen gestolpert. Ich konnte diesmal also alle übriggebliebenen Sauerteigvorstufen und -reste verarbeiten. Sie können auch gut und gerne eine Woche oder länger auf ihre diesbezügliche Bestimmung im Kühlschrank warten, müssen nicht gefüttert werden und werden von Tag zu Tag besser.


Nach wenigen Versuchen hatten ich eine Variante raus, die sowohl mich, als auch den Dauertestesser überzeugt hat, so dass ich für die Zukunft eine gute Verwendung für meine Sauerteigreste habe. Im Gegensatz zur Saatenmischung in Sams Rezept habe ich mich für eine reine Sesameinlage entschieden und deswegen auch das Olivenöl gegen eine Erdnussöl-Sesamölmischung ausgetauscht. Die die 5 g Salz wirkten uns etwas zu viel (im ersten Versuch hatte ich sie wirklich drin) – wer so richtig salzige Cracker will, kann aber sicher bei den 5 g bleiben.
Als Variante habe ich auch Käsecracker mit Cheddar gemacht: sie schmeckten am ersten Tag grandios, wurden dann aber ziemlich pappig.
Als Backzeitpunkt finde ich den nach dem Brotbacken gering abgekühlten Backofen gut: den Crackerteig einfach mitsamt Backpapier direkt auf den Backstein geben.

Zutaten:
100 g fester Roggensauerteig (-Ansatz, -Mutter, -Anstellgut etc.)
20 g Wasser
50 g Weizen-Vollkornmehl
35 g geschmacksneutrales Öl (z. B. Erdnussöl)
5 g geröstetes Sesamöl
30 g Sesamsamen
3,5 g Salz

Zubereitung:
Alle Zutaten gut miteinander vermischen. Dünn auf ein Backpapier verstreichen (ein Nudelholz hilft dabei) und mit einem Messer oder Pizzaroller in gewünschte Rauten oder Rechtecke schneiden.


Bei 170°C ca. 17 Minuten backen.


Auf einem Gitter abkühlen lassen und entweder sofort essen oder nach vollständigem Erkalten in einer Dose aufbewahren.

guten Appetit!

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