Krautsalat II – Coleslaw

Ich habe mich lange gefragt, was es mit den ganzen Rezepten auf sich hat, in denen (kalte) Steakstreifen, Steakwürfel oder ähnliches verarbeitet werden. Als ich vor einigen Jahren für ein Kongress nach Chicago reiste und dort in mehreren Steakrestaurants war, fiel mir auf, dass sich die Locals (auch die normalgewichtigen und schlanken Menschen) munter Steaks von 600-700 g bestellen und den „Rest“ (der manchmal 2/3 der Portion bedeutet) als „Doggybag“ für Zuhause einpacken lassen. Dieses wird nicht nur von der Kundschaft angefragt, sondern von den Kellnern beim Abräumen sehr aktiv angeboten, selbst bei sehr gehobenen und teuren Restaurants. Man hat somit eine Menge Fleisch, das sich unproblematisch und lecker in den nächsten Tagen in schnelle Gerichte verwandeln kann.
Nachdem ich zeitweise versuche die Kunst des Steakbratens zu meistern, habe ich nun auch ab und zu ein Stück Steak „übrig“ – heute zum Beispiel einen Teil des am Freitag gebratenen Nierenzapfens. Und ich hatte noch ein großes Stück von meinem Toastbrot da. Vor meinem Auge visualisierte sich deswegen ein Steaksandwich.

Und zu einem Steaksandwich gehört für mich unweigerlich Coleslaw. Dieser Krautsalat ist natürlich auch eine großartige Beilage zum Steak selbst. Mir schmeckt Coleslaw, seit ich es selbst zubereite und ich endlich eine für meine Zwecke gute Mayonnaise gefunden hatte.

Mayonnaise ist ein eigenes „Problem“: Die im Handel angebotenen haben manchmal zu viel seltsame Zutaten und häufig Eier aus sehr unklarer Haltung. Zudem haben viele der Mayonnaisen nahezu gar keinen Geschmack – vor allem kranken daran die „light“, „Diät“ und sonstige fettreduzierten Produkte, die im Gegenzug noch mehr Zucker, E-Nummern, manchmal sogar Glutamat enthalten. Einige Bio- und/oder Vegan-Mayonnaisen habe ich auch probiert, die hatten mir zu viel Fremdgeschmack und zu wenig Mayogeschmack. Selbstgemachte Mayonnaise kann geschmacklich sehr gut und von den Zutaten her superclean sein, allerdings muss sie schnell aufgebraucht werden. Da ich nur alle paar Wochen wenige Löffel brauche, ist die Lösung mit dem Selbermachen für mich bisher nicht auf dem Plan. Ich empfehle für diesen Salat, wie auch z.B. für den mit Mayonnaise angemachten russischen Kartoffelsalat eine Mayonnaise auszusuchen, die „nach viel schmeckt“ und mit deren Zutatenliste man leben kann. Wer Angst vor den „Vollfett“-Mayonnaisen hat, sollte den Fettgehalt der 2 EL Mayonnaise mal mit der Ölmenge verrechnen, die eine solche Krautsalatmenge normaleweise bekommt.
Ich hatte Rotkohl im Kühlschrank vorrätig und habe ihn deswegen für den Salat verwendet, der schmeckte mir noch besser, als die bisherigen Zubereitungen aus Weißkohl.

Zutaten (Vorschlag):
200g Kohl (Weiß- oder Rotkohl)
45 g Karotte
55 g Mayonnaise (2 EL)
Salz
Zucker

Zubereitung:
Den Kohl fein schneiden oder hobeln. Die Karotte grob reiben.

Beides in eine Schüssel geben und mit etwa 1/2 TL Salz und einer Prise Zucker (mit den Händen oder 2 Löffeln) locker vermischen – für diesen Salat den Kohl bitte nicht quetschen oder drücken.

Mayonnaise dazugeben und ebenfalls locker untermischen.

Ggf. mit mehr Salz und – wenn nötig – schwarzem Pfeffer abschmecken. Und schon kann er serviert werden, er lässt sich aber auch gut einige Stunden aufbewahren.

guten Appetit!

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